Bist Du bereit, alte Denkweisen zu hinterfragen, die Dich vielleicht unbewusst zurückhalten?

Hast Du Dich schon einmal gefragt, warum Du in bestimmten Situationen immer wieder an Deine Grenzen stößt – obwohl Du eigentlich alles gibst? Oder warum Du Dir manchmal selbst im Weg stehst und Chancen verpasst? Die Antwort könnte in Deinen inneren Überzeugungen liegen – genauer gesagt: in Deinen Glaubenssätzen.

Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind tief verankerte Überzeugungen, die wir über uns selbst, andere Menschen und die Welt entwickelt haben – häufig schon in der Kindheit. Sie begleiten uns oft unbewusst und prägen unsere Wahrnehmung, unsere Entscheidungen und unser Verhalten.
Man kann sie sich vorstellen wie eine Brille, durch die wir unser Leben betrachten. Manche dieser Überzeugungen unterstützen uns – andere können uns limitieren

Wie kannst Du Deine eigenen Glaubenssätze erkennen?

Viele Glaubenssätze wirken im Verborgenen, zeigen sich aber in bestimmten Situationen oder Reaktionen. Um ihnen auf die Spur zu kommen, kann es hilfreich sein:

  1. Wiederkehrende Gedanken zu beobachten – besonders in herausfordernden Momenten.
  2. Automatische Reaktionen wahrzunehmen – z. B. wenn Du Dinge vermeidest, aus Angst zu scheitern.
  3. Dich nach dem „Warum“ zu fragen – Warum fühlst Du Dich so? Wann hast Du das zum ersten Mal empfunden?

Je bewusster Du diese inneren Stimmen wahrnimmst, desto leichter wird es, sie zu reflektieren.

Beispiele für typische Glaubenssätze

Glaubenssätze können sich auf verschiedene Lebensbereiche beziehen. Hier einige häufige Beispiele:

Über Dich selbst:
– „Ich bin nicht gut genug.“
– „Ich verdiene keine Liebe.“
– „Ich mache immer alles falsch.“

Über Geld und Erfolg:
– „Geld verdirbt den Charakter.“
– „Ich werde nie finanziell unabhängig sein.“

Über Beziehungen:
– „Ich werde sowieso wieder enttäuscht.“
– „Liebe ist immer schmerzhaft.“

Über die Welt:
– „Die Welt ist ungerecht.“
– „Ich kann sowieso nichts verändern.“

Was haben Glaubenssätze mit Deinem Körper zu tun?

Glaubenssätze sind nicht nur mentale Konstrukte – sie können sich auch körperlich bemerkbar machen, besonders wenn sie mit emotionalem Stress verknüpft sind. Manche Menschen berichten in solchen Zusammenhängen über:

  • Bauchschmerzen oder Unruhe – etwa bei Selbstzweifeln oder Unsicherheiten
  • Kopfschmerzen oder Grübelschleifen – bei innerer Anspannung
  • Verspannungen – etwa im Nacken oder Rücken, wenn man sich „verantwortlich für alles“ fühlt
  • Erschöpfung – wenn alte Überzeugungen dauerhaft Energie rauben

Diese körperlichen Hinweise können ein sanfter Weckruf sein, um innere Muster zu hinterfragen.

Wie kannst Du mit limitierenden Glaubenssätzen arbeiten?

Es geht nicht darum, Glaubenssätze zu „löschen“, sondern sie bewusst wahrzunehmen und ihnen neue, unterstützende Perspektiven entgegenzusetzen.

  1. Bewusst machen & hinterfragen:
    Werde Dir Deiner inneren Überzeugungen bewusst. Stelle Dir Fragen wie:
    – „Woher kenne ich diesen Gedanken?“
    – „Hilft mir dieser Glaubenssatz – oder hält er mich klein?“
    – „Gibt es Situationen, in denen das Gegenteil wahr ist?“
  2. Neue Überzeugungen formulieren:
    Wenn Du möchtest, kannst Du belastende Glaubenssätze durch neue, kraftvolle Affirmationen ersetzen – z. B.:
    – „Ich bin gut, so wie ich bin.“
    – „Ich darf Fehler machen und trotzdem erfolgreich sein.“
    – „Ich bin es wert, geliebt zu werden.“
  3. Visualisierung:
    Stell Dir lebhaft vor, wie es sich anfühlen würde, mit einem unterstützenden Glaubenssatz durch den Alltag zu gehen. Welche Gedanken hättest Du? Wie würdest Du handeln?
  4. Verhalten anpassen:
    Probiere kleine Schritte aus, die Deiner neuen Überzeugung entsprechen. Wenn Du z. B. glaubst, dass Du nichts verändern kannst – fang bei einer kleinen Entscheidung an, die Du bewusst triffst.
  5. Unterstützung suchen:
    Der Austausch mit wohlwollenden Menschen oder auch eine professionelle Begleitung kann helfen, innere Überzeugungen liebevoll zu reflektieren und neue Sichtweisen zu entwickeln.

Fazit: Deine Gedanken formen Deine Welt – und Du darfst sie gestalten

Glaubenssätze begleiten uns täglich – manche bestärken uns, andere halten uns zurück. Wenn Du beginnst, sie zu erkennen und bewusst mit ihnen zu arbeiten, kann sich Dein Blick auf Dich selbst und die Welt verändern. Nicht über Nacht – aber Schritt für Schritt.

Und wer weiß – vielleicht öffnet sich genau dadurch eine Tür, mit der Du gar nicht gerechnet hast.

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